Die Nachfrage ist zuletzt deutlich gewachsen: Seit der Kalenderwoche 36 (7.924 Impfungen in Hessen) stieg die Zahl verabreichter Corona-Schutzimpfungen kontinuierlich auf 44.418 in der Vorwoche an. Mit 40.807 entfiel der weit größte Teil auf die zweite Auffrischimpfung.
Der Präsident der Landesärztekammer, Dr. Edgar Pinkowski, weist mit Blick auf die äußerst angespannte Situation in den hessischen Krankenhäusern auch auf die Bedeutung der Grippeimpfung hin: „Die Impfung gegen Influenza darf trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit für Covid-19 nicht vernachlässigt werden, denn auch eine Influenza-Infektion kann schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen oder sogar tödlich verlaufen. Vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Ältere stellt die Grippe ein hohes Risiko dar. Eine Impfung, die ganz unkompliziert in Arztpraxen erfolgen kann, bietet für diese Personengruppen einen wichtigen Schutz, der Leben retten kann“, sagt Dr. Pinkowski. Er fügte hinzu, dass die Impfstoffe gegen Covid-19 und die Grippe laut Ständiger Impfkommission (STIKO) auch gleichzeitig verabreicht werden könnten. In Übereinstimmung mit der STIKO rate man vor allem Personen ab 60 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen sowie chronisch Kranken dringend zu einer zweiten Auffrischimpfung mit einem der Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe – und zwar im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfung oder Infektion, pflichtet auch der Vorsitzende des Hessischen Hausärzteverbands, Armin Beck, bei.
Möglichkeiten, sich impfen zu lassen, gibt es viele – vor allem in den Arztpraxen, aber auch in den Impfstellen des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD), sowie in einigen Apotheken: „Auch hessische Apotheken bieten inzwischen Corona-Impfungen an. Damit haben Patienten eine zusätzliche Chance, schnell und unkompliziert an eine empfohlene Impfung zu kommen. Bitte machen Sie davon Gebrauch. Egal, ob beim Arzt, Zahnarzt oder in der Apotheke – lassen Sie sich impfen“, sagt Ursula Funke, die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. „Impfstoff ist in ausreichenden Mengen vorhanden und auch der Zufluss über die Apotheken ist gewährleistet“, fügt Holger Seyfarth, der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands, hinzu.
Der Präsident des Hessischen Städtetages, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, verweist auf die angespannte Situation in den Krankenhäusern, wo aktuell 2.103 Corona-Patient*innen auf Normalstationen sowie 192 auf den Intensivstationen der Kliniken behandelt werden, die aber auch andere Atemwegserkrankungen sowie erheblichen Personalausfall zu bewältigen haben.
Der Präsident des Hessischen Landkreistages, Landrat Wolfgang Schuster (Lahn-Dill-Kreis), ruft gemeinsam mit Dr. David Rauber, dem Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebunds, auf, im Bedarfsfall die Impfangebote des ÖGD vor Ort zu nutzen: „Die nötigen Pikse gegen Infektionen mit Corona und Influenza sind durch die vielfältigen Angebote von Ärzteschaft und Kommunen auch in der Fläche leicht zu haben. Wir appellieren an die Menschen, auf diesem einfachen Weg vorzusorgen.“ Schuster appellierte zugleich an den Bund, zügig eine Finanzierungszusage für das Impfen durch die Gesundheitsämter ab 1. Januar 2023 zu treffen, um Klarheit zu erlangen, ob der ÖGD auch im Frühjahr die Impfangebote aufrecht erhalten solle.
„Die Patient*innen, die aktuell mit Covid-19 in den Kliniken behandelt werden, sind weit überwiegend ältere und vorerkrankte Menschen, darunter überproportional viele Ungeimpfte. Insbesondere Patient*innen mit schwereren Krankheitsverläufen gehören diesen Gruppen an. An Angeboten und Impfstoff mangelt es nicht – häufig ist es möglich, auch kurzfristig einen Termin zu bekommen, um eine Impfung vornehmen zu lassen“, so Gesundheitsminister Klose.
Soziales
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Alice Engel
Pressesprecherin
HMSI