Mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs in hessischen privaten Haushalten fallen in den Bereich der Wärme und hier vor allem aufs Heizen. Schlechte Dämmung, alte Fenster oder wenig effiziente Heizungsanlagen sind einige der Gründe. Um dies zu ändern, soll bis 2025 die Sanierungsquote bei Gebäuden von einem auf zwei Prozent pro Jahr verdoppelt werden. Mit dem hessischen Wärmeeffizienzpaket unterstützt das Wirtschafts- und Energieministerium aber nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Kommunen und Unternehmen bei Maßnahmen der Energieeffizienz.
„Es sind erhebliche Effizienzsteigerungen im Wärmesektor notwendig. Denn Energie, die wir nicht verbrauchen, muss gar nicht erst produziert werden und schont die Ressourcen“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir. Darum hat die Landesenergieagentur (LEA) Hessen gemeinsam mit dem hessischen Wirtschaftsministerium einen sogenannten Wärmeleitfaden für Kommunen veröffentlicht. Dies teilte Minister Al-Wazir heute mit.
„Wir stellen im Jahr 24 Mio. Euro zur Verfügung, um Hessens Gebäude energieeffizienter zu machen. Dazu zählen nicht nur private Häuser und Wohngebäude, sondern auch Rathäuser, Gemeindehallen, Schulen und Kindergärten. Mit dem neuen Wärmeleitfaden geben wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in Hessen eine umfangreiche Hilfestellung an die Hand, die Wärmewende Schritt für Schritt umzusetzen. Falls dann noch Fragen offen sind, ist die LEA die richtige Ansprechpartnerin“, sagte der Minister.
Investitionen in Wärmeeffizienz schützen das Klima
Das Angebot an die Kommunen ergänzt die neue aufsuchende Energieberatung im Quartier für Bürgerinnen und Bürger sowie das neue „Sonderprogramm für Eigenheime – sanieren, sparen, Klima schonen“ ebenfalls für Bürgerinnen und Bürger, mit dem umfangreiche energetische Sanierungen von Wohngebäuden in Kombination mit den Angeboten der KfW bis zur Hälfte bezuschusst werden. Allein für das Sonderprogramm stehen in den kommenden Jahren weitere 25 Mio. Euro zur Verfügung.
„Mit dem Wärmeleitfaden unterstützen wir Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das ist wichtig: Denn mit Investitionen in Wärmeeffizienz wird nicht nur Energie gespart, sondern auch das Klima geschützt“, sagte Al-Wazir. Der Wärmeleitfaden fasst in zwölf übersichtlichen Schritten zusammen, wie eine Stadt oder Gemeinde die Wärmewende vor Ort strategisch angehen kann. Konkrete Beispiele vermitteln einen Eindruck, wie Wärmeeffizienzprojekte in der Kommune erfolgreich umgesetzt werden können.
Energie sparen heißt kommunale Kassen schonen
Zuerst werden Tipps gegeben, wie die gegenwärtige und zukünftige individuelle Situation einer Kommune erfasst und analysiert sowie die vorhandenen Potenziale untersucht werden können. Anschließend wird dargestellt, wie ein Konzept entwickelt werden kann, das verschiedene Szenarien zur Wärmeversorgung aufzeigt. Zuletzt wird erläutert, wie einzelne Maßnahmen umgesetzt und finanziell unterstützt werden können. Außerdem werden mögliche Betreibermodelle aufgeführt.
„Um das Klima zu schützen und Energie zu sparen müssen auch städtische Gebäude energie- und wärmeeffizienter werden. Die Städte und Gemeinden profitieren in doppeltem Sinn: Eingesparte Energie senkt nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Ausgaben für Energie. Dadurch bleibt mehr Geld für andere wichtige Projekte in den kommunalen Kassen“, sagte Al-Wazir.
Der Leitfaden ist Teil des hessischen Wärmeeffizienzpaketes zur Steigerung von Energieeffizienz und Klimaschutz in Gebäuden und steht auf der Seite des Wirtschaftsministeriums zur Verfügung.
Für Fragen steht Ihnen die Landesenergieagentur Hessen GmbH gerne unter der Telefonnummer 0611 95017-8400 zur Verfügung.