„Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hessen und Schweden haben in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung genommen. Beide Regionen teilen ähnliche wirtschaftliche Interessen und legen großen Wert auf Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der Besuch von Kronprinzessin Victoria wird dazu beitragen, diese gemeinsamen Werte zu stärken und neue Möglichkeiten für eine verstärkte Zusammenarbeit zu schaffen“, sagte Rhein am Freitag in Wiesbaden. Dort waren der Ministerpräsident und Ihre Königliche Hoheit zum wirtschaftlichen und kulturellen Austausch in der Staatskanzlei zusammengekommen. Kronprinzessin Victoria trug sich außerdem in das Gästebuch der Staatskanzlei ein.
Von der guten Zusammenarbeit profitierten Hessen und Schweden in verschiedenen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und sozialen Bereichen, sagte Rhein. Durch die Ansiedlung schwedischer Unternehmen im Land entstünden nicht nur Arbeitsplätze, es entstehe auch Raum für Technologietransfer und Innovation. „Viele große schwedische Unternehmen haben einen Sitz oder einen Standort in Hessen. So liegt zum Beispiel die Deutschlandzentrale von Ikea in Hofheim. Andere schwedische Firmen wie Essity verdeutlichen das hohe lnnovationspotenzial der hessisch-schwedischen Beziehungen: Essity betreibt in Wiesbaden die weltweit erste Papierfabrik, die emissionsfrei mit grünem Wasserstoff betrieben wird“, sagte Rhein. Auch der E-Highway, die Autobahn A5 am Flughafen Frankfurt, deute als Gemeinschaftsprojekt von Siemens und dem schwedischen Lastwagenhersteller Scania auf die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hessen und Schweden hin. Rhein hob ferner das Experience Center des schwedischen Medizintechnikunternehmens Getinge in Frankfurt als besonderen Ort für Wissenstransfer und Ideenaustausch hervor. Das Center wurde im vergangenen Jahr eröffnet und umfasst Produktausstellungsbereiche zum Thema klinische Gesundheitsversorgung, Schulungseinrichtungen und Büros. Die Kronprinzessin hatte das Center am Vormittag im Rahmen des Swedish-German Business Day besucht.
Beziehungen mit dem Königshaus von Vertrauen und Herzlichkeit geprägt
Der Regierungschef ging außerdem auf die engen persönlichen Beziehungen Hessens mit dem Königreich Schweden ein. „In Hessen leben mehr als 2.000 Menschen mit schwedischer Staatsangehörigkeit, gerade in Frankfurt gibt es eine wachsende schwedische Community, die aufgrund der wirtschaftlichen Stärke des Rhein-Main-Gebiets in Hessen eine zweite Heimat gefunden hat“, sagte er. Zudem gebe es in der Wissenschaft mit 70 verschiedenen Hochschulkooperationen einen engen Austausch. Auch die Beziehungen mit dem Königshaus hätten schon lange Tradition und seien von Vertrauen und Herzlichkeit geprägt, sagte Rhein weiter. So hatten zuletzt 2019 Ministerpräsident a.D. Bouffier und das Landeskabinett die Mutter Victorias, Königin Silvia von Schweden, in Wiesbaden empfangen.
Kronprinzessin Victoria nimmt am Abend noch im Kurhaus Wiesbaden an der
20. Verleihung des Schwedischen Unternehmenspreises teil. Am 19. November wird Ihre Königliche Hoheit zum Volkstrauertag eine Rede im Bundestag halten.